Videospiele gehören mittlerweile zu einem der am schnellsten wachsenden und beliebtesten Marktsektoren. Was als simples Daddeln in den 1980ern begann Spiele begann, hat sich mittlerweile in komplexe Medien verwandelt, die unzählige Menschen zur täglichen Unterhaltung nutzen. Von einfachen Optionen wie Pong bis hin zu Hunderten von Stunden an Kämpfen in 3D-Welten – Spiele entwickeln sich stetig weiter.
Im Sommer hatte dann Pokémon Go gezeigt, dass massentaugliche Videospiele auch auf dem Smartphone angekommen sind. Der Einfluss, den sie auch auf andere Medien und die Kultur haben, wird immer stärker und zeichnet sich in Bereichen wie Film, Musik, Fernsehen und vielem mehr ab.
User-Interface entscheidet über Erfolg von Spielen
Ein essenzieller Teil von Videospielen ist die Schnittstelle. Wie ein Spiel präsentiert wird, kann großen Einfluss darauf haben, wie gut es funktioniert und wie erfolgreich es wird. Bei Spielen wie Pac-Man ist die Schnittstelle simpel; man sieht eine Karte, auf der man spielt, die Anzahl der verbleibenden Leben und die Punktzahl in der Ecke. Es handelt sich um eine äußerst einfache Benutzerschnittstelle, liefert aber alle wichtigen Informationen übersichtlich auf dem Bildschirm, ohne überladen zu wirken.
Da Spiele immer komplexer werden, entwickeln sich auch die Benutzerschnittstellen dementsprechend mit. Ein MMORPG (Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel) wie Final Fantasy XIV verschafft dem Nutzer zum Beispiel Zugang zu vielen Informationen, wie Ort, Gesundheit, Mana (magische Rohstoffe), Ausrüstung, nahe gelegene Orte, Verbündete, Feinde, Status von Freunden, Informationen zu Feinden und vieles mehr. Man kann außerdem verschiedene Informationen kurz über Tastenkombinationen einsehen, ohne dass der Bildschirm zu überladen wirkt. Die Funktionen kann man ganz nach den eigenen Wünschen einstellen, je nachdem, ob man viel auf einmal sehen möchte oder den Bildschirm lieber leer halten will. Das Design leidet also nicht unter zu vielen oder zu wenigen Informationen, da die Spieler selbst wählen können.
Selbst der Doku-Spartensender ZDFinfo konzentrierte sich kürzlich auf Computer und PC-Spiele.
Spiel-Schnittstellen zunehmend auch für Werbung genutzt.
Aber auch simple Schnittstellen sind noch heute erhältlich: Super Mario Bros. kam 1985 auf den Markt und zeigt genau wie Pac-Man nur wenige Informationen, jedoch alle, die der Spieler benötigt: den Namen des Charakters, Punkte, Münzen, Zeit und Level. Alles ist am oberen Bildschirmrand zu sehen, verdeckt nichts und nimmt nicht zu viel Platz weg. Die Super Mario Bros.-Spiele sind noch immer erhältlich und haben weiterhin die gleiche Benutzerschnittstelle.
Derartige Schnittstellen werden beispielsweise auch bei modernen Online-Kasinospielen genutzt: Das Royal Vegas Casino bietet eine große Auswahl an Spielen, die alle über vergleichbare Schnittstellen verfügen. Diese sollen das Spiel simpel und übersichtlich machen: Punkte, Geld, Zeit, Karten und alles andere sind so um die Spielautomaten herum angeordnet, dass sie . In vielen Videospielen sind echte Charaktere oder Aspekte des richtigen Lebens integriert, um eine lebensechte und einzigartige Optik zu erschaffen.
Bewertungssysteme sind ein wichtiger Marker in Gaming-Umgebungen geworden – und ermöglichen auch individualisierte Werbung.
Die Nutzung von Benutzerschnittstellen kann aber auch in anderen Bereichen beobachtet werden: Websites zum Beispiel haben immer häufiger ähnliche Benutzerschnittstellen wie Spiele – besonders wenn es Websites zu Spielen sind. Deutlich wird das u.a. bei der Website zum Weltraumsimulations-Hit Star Citizen. Das Spiel hatte sich über Crowdfunding finanziert und dabei alle Rekorde gebrochen. Die Benutzeroberfläche erinnert stark an ein Cockpit. Eine schlecht entworfene Benutzerschnittstelle kann ein Spiel ruinieren.
Gleiches gilt auch für Werbung und Marketing: Man muss beachten, wo man am besten Links, Nachrichten, Bilder und Informationen platziert, um eine Seite nützlich und ansprechend zu gestalten.
Fazit: Zunehmende Verknüpfung zwischen Games und Marketing
Benutzerschnittstellen wie bei Videospielen werden auch in Filmen immer gängiger, hauptsächlich im Science-Fiction-Genre. Hier sieht man häufig Betriebsbildschirme und Schnittstellen an technischen Geräten der Zukunft. Der erste Film der Iron Man-Reihe zeigte eine Benutzerschnittstelle in einem Helm; diese sah Videospielen recht ähnlich. Die Waffen von Iron Man enthalten ein HUD (Head-up-Display), das die Zuschauer verstehen, da sie technische Aspekte aus Videospielen wiedererkennen. Die Benutzerschnittstellen im Film sind also ganz klar denen aus Spielen nachempfunden, wodurch die Handlung besser zu verstehen ist sowie ansprechender und moderner wirkt.
Kunden interagieren gern mit dem, was sie kennen: Das User-Interface bietet hier spannende Möglichkeiten für Werbung und Einbindung in das Marketing – doch Sie sollten auch die Grenzen beachten. Ständige Popup-Werbung nervt schnell und kann je nach System sogar lebensgefährlich werden. Hier nützt es sicherlich mehr bspw. über Chatbots eine aktive Kommunikation mit dem Kunden aufzubauen oder Werbung als empfohlene Suchergebnisse zu präsentieren, wie es bei Google bereits passiert. Nicht umsonst hat Facebook vor einigen Jahren Occulus Rift gekauft, einen großen Hersteller von VR-Spielebrillen.
Videospiele werden also auch weiterhin die Welt auf vielfältige Weise beeinflussen – und ganz sicher auch mit ihren Benutzerschnittstellen.
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