Beme ist da: Instagram und Snapchat tretet bei Seite!

Casey Neistat hat eine simplizistische Foto-App publiziert. Wie bei Vine kann man Videos aufnehmen, die maximal 4 Sekunden lang sind. Wegen künstlicher Verknappung ist sie sehr nachgefragt.

Ein Run auf Beme: Diese Reaktion möchte zumindest Casey Neistat mit seiner App erreichen. Der Extremsportler und Gründer will neue Authentizität und ungefilterte Inhalte ins Social Web bringen. Und hat damit einen Hype ausgelöst.

Hinter der App Beme (sprich bi:m), die zurzeit nur für Android verfügbar ist, steckt der Gedanke, ungefilterte kurze Videos zu veröffentlichen. Keine gestylten Clips mehr wie bei YouTube oder mit allen möglichen Farbfiltern völlig verzerrte Selfies wie bei Instagram.

Wie funktioniert Beme?

Die App funktioniert über den Entfernungssensor im Smartphone. Dieser sorgt eigentlich dafür, dass sich Bildschirm und Touchscreen abschalten, wenn man das Gerät zum Telefonieren ans Ohr hält. Bei Beme löst es die Videofunktion aus, so dass man sich das Gerät an die Brust halten und dann via Ego-Perspektive aufnehmen kann.

Video hier klicken.

Diese maximal 4-sekündigen Clips werden dann öffentlich hochgeladen und jeder Nutzer kann diese kommentieren und bewerten, indem er ein Selfie von sich macht – denn Likes oder Votes gibt es nicht. Nach dem Anschauen sind die Clips dann wie bei Snapchat auch weg und nicht mehr verfügbar.

Was unterscheidet Beme von anderen Apps?

Wo ist nun das Alleinstellungsmerkmal? Mit Vine, Periscope oder Meerkat gibt es bereits Video-Apps. Beme hebt sich durch die Egoperspektive und die Öffentlichkeit ab, denn hochgeladene Clips sind für alle Nutzer einsehbar.

beme screenshot app pic videoNeistat wirbt außerdem damit, dass alle Inhalte unbearbeitet sind und nicht irgendwie retouchiert oder anderweitig verändert. Das spielt in der heutigen inflationär mit farbgefilterten digitalen Welt eine wirklich wichtige Rolle!

Beme: Bislang nur für iOS – aber Android soll folgen.

Leider gibt es bislang ziemlich große Einschränkungen: Bislang ist die App nur für iOS, also Apple-Geräte verfügbar. Sie kann bei iTunes heruntergeladen werden, aber zum Aktivieren braucht man einen Freischaltcode, für den man sich bewerben muss. Diese künstliche Verknappung – die von Neistat, der immerhin auch gestandener PR-Profi ist – beabsichtigt, hat auch zum Hype in der Techbranche geführt.

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Fazit: Interessante App oder heiße Luft um nichts?

Das lässt sich noch nicht sagen. Es wurde zwar schon bei Wired bemängelt, dass die von Neistat propagierte neue Authentizität langweilig sei, doch das ist zu kurz gedacht. Beme ist noch in der Beta. Die Community ist winzig und die App wird erst entwickelt.
Beme muss außerdem, wie anfangs auch Snapchat oder Vine, noch seinen Kommunikationsstil finden. Wen will man ansprechen, was sollen oder wollen die Nutzer mit der App anfangen?
Wenn diese Fragen geklärt sind – und Neistat ein gutes Finanzierungsmodell findet – kann die App durchaus erfolgreich werden!

Ich warte noch auf die Android-Version, um dann eine detaillierte Review zu verfassen.

Bildquellen: via itunes

Christian Allner, M.A.
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