Gutes Präsentieren: Warum Prezi allein einfach nicht funktioniert

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Im immer stärker vernetzten Internet spielt sich inzwischen auch ein Großteil des beruflichen Lebens ab. Konferenzen werden via Skype oder Google Duo organisiert, SlideShare oder Bunkr helfen beim Teilen von Präsentationen, mit GoToMeeting oder Join.me werden Webinare organisiert und Präsentationssoftware wie Microsoft PowerPoint, Google-Präsentationen oder Prezi sind sowieso allgegenwärtig.

Prezis gute Jahre vorbei?

Ich selbst war beispielsweise immer ein großer Freund von Prezi. Inzwischen gibt es Prezi Next, das auf HTML5 aufbaut. Meine Workshops und Seminare organisiere ich sämtlich via Prezi. Sie finden auch meine eigene Unternehmenspräsentation bei Prezi. Dennoch bin ich seit einiger Zeit sehr kritisch eingestellt, denn mit dem Jump auf Prezi Next hat Prezi alle Classic-Nutzer ignoriert. Es gab keine Export-Funktion. Bei Prezi Next mussten wir komplett bei Null einsteigen. Das hat viele Nutzer unendlich wütend gemacht.

Doch das alles – diese ganze Technologie – ist ohnehin nichts wert! Die tollste Technologie und High-End-Geräte wie Laserpointer und Bildungsmanager bringen rein gar nichts, wenn Sie eine grundlegende Eigenschaft ignorieren:

Presenter-Skills

Ohne Presenter-Skills sind die besten Präsentationen nichts wert. Noch so toll aufgearbeitete Grafiken bringen nichts, wenn der Vortragende einfach abliest oder irgendwas vor sich hin stammelt. Vor einiger Zeit bereits habe ich mich dazu in einem Beiträg geäußert:

Gutes Präsentieren: Wenn diese Sache fehlt, kick Prezi, Keynote & Co. in die Tonne!

Eine Präsentation muss spannend sein, mitreißen und begeistern. Sie muss Emotionen wecken und andere veranlassen, sich selbst auf langweilige Quartalsberichte zu freuen.

Personal Skills

Immer wieder kommt Steve Jobs’ Name vor. Das ist berechtigt, denn Steve Jobs hatte verstanden, mit seiner Umgebung zu arbeiten. Seine Apple Key Notes waren legendär. Besonders blieb die Vorstellung des MacBook Air in Erinnerung, das er aus einem Briefumschlag zog oder die Vorstellung des ersten iPhones. Der Mann war ein Showman. Er konnte inszenieren und kokettieren – doch hinter den Kulissen war alles minutiös geplant. Jeder Handgriff war geplant und einstudiert. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden – selbst unvorhergesehene Zwischenfälle wurden geübt. Jobs hatte sich hierfür spezielle Anekdoten zurechtgelegt.

Gadgets nutzen

Nicht nur digital, sondern auch und besonders analog bleiben Präsentationen in Erinnerung: Mit Tafeln, Stiften, Blättern und Bewegung. Als Zuhörer müssen wir aktiv werden, etwas zu tun bekommen, sonst schalten wir ab. Präsentationen, Vorstellungen und jede Art von Meeting und Gespräch braucht ein interaktives Element. Nutzen Sie Pinnwände und Whiteboards, schreiben Sie Ideen auf eine Tafel. Arbeiten Sie mit greifbaren Utensilien. Taktile Wahrnehmung hilft später beim Erinnern.

Prezi-Präsentationen, Webinare und Slideshares sind tolle Dienste und Produkte, aber erinnerungswürdige Momente entstehen durch Gemeinsamkeit: kollaborative Projekte und die Einbeziehung aller ist wichtig!

Fortschritt ist Innovation minus Redundanz. Manches muss sich wiederholen, aber was bleibt dann übrig?

Christian Allner, M.A.
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