DSGVO: Muss ich um mein Klingelschild fürchten?

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Das Wiener Wohnungsunternehmen Wiener Wohnen hat angekündigt das Klingelschild eines Mieters zu entfernen. Und in Europa (zumindest Deutschland) bricht die Hölle los und alle beschuldigen die DSGVO.

Wiener Posse hat nichts mit Datenschutz zu tun.

Der Hintergrund: Ein Mieter der Wiener Wohnen hatte sich beschwert bzgl. des Namens auf dem Klingelschild. Daraufhin beschloss das Unternehmen alle Klingelschildern ihrer über 220.000 Gemeindebauwohnungen durch Top-Nummern zu ersetzen. Das basierte auf freiwilliger Basis.

Warum der Name auf dem Klingelschild bleiben darf – derStandard.at

Wien – Alles begann mit der Beschwerde eines Gemeindebaumieters. Daraufhin beschloss Wiener Wohnen, gleich auf den Klingelschildern für alle 220.000 Gemeindebauwohnungen die Namen der Mieter durch Top-Nummern zu ersetzen.

Österreich verunsichert Deutschland

Blöderweise beschloss kurz daraufhin auch der deutsche Immobilienverband „Haus & Grund“ seinen über 900.000 Mitgliedern ebenfalls eine Anonymisierung der Klingelschilder zu empfehlen:

DSGVO: Wiener Klingelschild-Posse sorgt in Deutschland für Verunsicherung

Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff ist am Donnerstag Bedenken entgegengetreten, das namentliche Klingelschilder an Häusern gegen das Datenschutzrecht verstoßen. „Das Ausstatten der Klingelschilder mit Namen für sich genommen stellt weder eine automatisierte Verarbeitung noch eine tatsächliche oder beabsichtigte Speicherung in Dateisystemen dar“, stellte die Bundesdatenschützerin klar. Klingelschilder würden also gar nicht von der DSGVO erfasst.

Wiener Klingelschild-Situation hat null mit Datenschutz zu tun

  1. Selbst wenn die Situation in Wien gültiges Recht wäre, würde das nur auf Österreich zutreffen. Die Öffnungsklauseln erlauben nationale Interpretationen.
  2. Klingelschilder haben nichts mit dem Datenschutz zu tun. Genauso wenig wie es bspw. die Kauf-Vorlieben von Bäckerei-Kunden tun.

Das ist zumindest meine Interpretation der Dinge. Die ganze Hetzerei, das Diskutieren und die Verunsicherung – umsonst. Bitte später nochmal nachdenken.

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Christian Allner, M.A.
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